Kath. Kindergarten St. Josef, Herbolzheim

Bauherr: Kath. Kirchengemeinde St. Alexius Herbolzheim
Finanziert durch: Stadt Herbolzheim
Kath. Kirchengemeinde St. Alexius Herbolzheim
Erzbischöfliches Ordinariat Freiburg
Land Baden- Württemberg
Bauzeit: Dez. 2012 – Dez. 2014

Der eingeschossige Neubau umfasst eine Nutzfläche von ca. 1.200 m² und beinhaltet für die 150 Kindergartenkinder (von 3 – 6 Jahren) sechs Gruppenräume, davon zwei Gruppenräume für Ganztagesbetreuung.

Nach Abbruch des bestehenden Kindergartenaltbaus aus den 60er Jahren in zwei Bauabschnitten erfolgte der Neubau auf dem ca. 5.000 m² großen und mit altem Baumbestand gewachsenen Grundstück in der Feldbergstr. 8.
Der Neubau des Kindergartens ist als eingeschossiger, kompakter Baukörper mit drei eindeutigen Zonierungen konzipiert. Dabei kann man den Entwurf in Verwaltungs-, Gruppen- und Nebenraumbereiche untergliedern.
Der Verwaltungsbereich erstreckt sich als Riegel entlang der Feldbergstraße, in welchem Büro-, Besprechungs- und Personalräume angesiedelt sind.
Der Gruppenraumbereich selbst ist in die Baukörper für Ganztagsbetreuung und Regelgruppenräume untergliedert, welche auf der Südseite mit direktem Zugang zum Außenbereich angeordnet wurden. Aufgrund der eingeschossigen Bauweise öffnen sich die Gruppenräume nach außen, wodurch das Freigelände und dessen Nutzung in der neuen Konzeption eine besondere Bedeutung erhält. Die vollflächige Verglasung und die Ausrichtung des Riegels nach Süden hin, ermöglichen ein Zusammenspiel zwischen Gebäude und Gelände; Gruppenräumen und Außenbereich.
In der Mitte der beiden Baukörper ist der Mehrzweckraum situiert.

Der Nebenraumbereich umfasst alle notwendigen Funktionsräume wie WC, Küche und Kantine, Abstell- und Putzräume und Materialraum.
Zwischen den verschiedenen Bereichen liegt die Flur- und Erschließungszone, die wiederum selbst strukturiert und in kleinere Bereiche unterteilt ist. So kann die Flurzone ebenfalls für Spiel- und für Intensivbetreuung genutzt werden. Die Nebenräume fügen sich dem Ensemble als weiterer, jedoch gebrochener Riegel hinzu, die dadurch entstandenen Nischen (Rückzugsbereiche) laden zum Bauen, Entdecken und Entspannen ein. Die großzügige Flurzone fungiert nicht nur als Zugang zu den Gruppenräumen, sondern auch als lebendige Spielfläche.
Als Anregung der Sinne, als Belichtung und als Blickfang soll das Lichtaquarium in der Flurzone dienen. Ein nach oben offener Glaskubus ermöglicht die Wahrnehmung der verschiedenen Wetterlagen und Jahreszeiten im Innern des Gebäudes.

Entwurfsbestimmend war auch die Möglichkeit der Orientierung innerhalb des Gebäudes. Wichtig war, dass es den Kindern, sowie allen anderen Nutzern und Besuchern möglich sein soll sich an jeder Stelle innerhalb des Gebäudes zu orientieren und wahrzunehmen an welcher Stelle des Gebäudes man sich in Bezug auf Außen befindet. Die Möglichkeit der Orientierung und die damit verbundene Helligkeit innerhalb des Gebäudes tragen wesentlich zur Sicherheit und Geborgenheit der Kinder bei.

Die Bauweise wurde in einer Mischbauweise als Massiv- und Holzbau ausgeführt. Die Ausbildung des Daches erfolgte als flach geneigtes Dach mit extensiver Begrünung. Zur ausreichenden Belichtung und Belüftung der Räume wurde ein Sheddach konzipiert und über den Hauptriegeln angeordnet. Holz als Hauptmaterial im Inneren des Gebäudes, sorgt für ein angenehmes Wohlfühlklima.

Die Fassade des Gruppenriegels wird von Glas, sowie großformatigen Fassadenplatten geprägt.

Die Verwaltungs- und Nebenbereiche erhielten, als Anlehnung an Bauklötze der Kinder, eine so genannte „Klötzchenfassade“, die im Inneren des Gebäudes ihre Fortführung findet.

Der graue Anstrich fungiert als natürliche Verwitterungsfarbe, die im Laufe der Zeit abgetragen wird und so eine relativ gleichmäßige natürliche Vergrauung des Holzes zulässt.

 

 

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